Mein Dank gilt insbesondere:
Die Karten stammen von:
Die Animation beruht zwar auf den oben genannten wissenschaftlichen Daten, will selbst aber nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben. Mir ging es eher um ein datenjournalistisches Projekt zur Visualisierung von erstmal sehr abstrakten Daten, die auf diese Weise anschaulich, verständlicher und leichter zugänglich sein sollen. Meine Berechnungen (s.u.) wirken in manchen Punkten vielleicht willkürlich und sind nicht immer ganz belastbar, ermöglichen aber eine flüssige und anschauliche Darstellung, die der Realität – meiner Meinung nach – so nahe wie möglich kommt. Für Kritik bin ich natürlich immer offen.
Die Karten sind statisch, insofern gibt es kein Responsive Design, das sich an die Bildschirmgröße des Betrachters anpasst. Bitte die Ansicht im Browser ändern (Strg + und Strg –). Für das Smartphone ist die Animation nur bedingt geeignet.
Insgesamt ist die Qualität der Daten sehr wechselhaft. Die ersten Gletschermessungen stammen aus dem Jahr 1881 von den Schweizer Gletschern Findelen (ID 389) und Oberaar (ID 451). Im Lauf der Jahre nimmt die geologische Messungsfrequenz in den Alpen zu und wird erst in der Nachkriegszeit systematischer und vollständiger. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede in der Datendichte. Manche Gletscher sind durchgängig dokumentiert, wie z.B. der Schneeferner (ID 347) ab 1949 oder der Rhonegletscher (ID 473) ab 1885. Von anderen gibt es nur bruchstückhafte Messungen, manchmal nur eine. Letztere musste ich aussortieren.
Das hat eine Reihe von Konsequenzen. Ich musste relativ viele Werte nachberechnen (es gibt jedoch eine nicht so schöne Ansicht in der Animation, nur mit den gemessenen Werten, s.u.). Das heißt beispielsweise, dass ein Gletscher in der Animation in den 80er Jahren schrumpft, obwohl viele Gletscher in diesem Zeitraum gewachsen sind. Aber es fehlen eben Daten aus diesen Jahren. Von anderen Gletschern gab es nur ein paar Messungen aus Wachstumsphasen (z.B. Gorner, ID 391), sodass ich hier keine der Realität nahekommenden Darstellung finden konnte. Solche Querläufer habe ich ebenfalls aussortiert.
Verwendet habe ich die Tabellen Elevation Change und Mass Balance und zwar immer das Feld AREA_SURVEY_YEAR, also die auf eine Ebene projizierte Fläche eines Gletschers im Jahr der Messung. Die ausgewählte Region ist CEU-01, also die Alpen. Die Geodaten fanden sich in den zugehörigen D-BASE-Datenbanken oder den WGMS-Browser.
Die Werte der Felder ELEVATION_CHANGE und ANNUAL_BALANCE, also die Erhebung und die Änderung der Masse, habe ich nicht verwendet, da sie nur relative Daten liefern, womit mir ein absoluter Anknüpfungspunkt fehlte.
Die Jahre zwischen zwei Messungen habe ich linear gefüllt, für die Jahre vor der ersten Messung und nach der letzten Messung verwendete ich die Lineare Regression aller vorhandenen Messwerte eines Gletschers. Die Jahre in die Zukunft berechnete ich hingegen mit der Linearen Regression nur der letzten fünf Jahre, da sich in den letzten Jahren doch eine deutliche Beschleunigung ergeben hat.
Neben der Auswahl der Länder gibt es ein paar Menüpunkte, die unterschiedliche Darstellungen in der Animation erzeugen:
Relativ: Alle Gletscher beginnen in der Animation unabhängig von ihrer Größe mit dem gleichen Radius.
Absolut: Die Darstellung erfolgt nach der Größe des Gletschers. Der Große Aletsch (ID 360) überragt hier alles, während kleinere komplett aus der Darstellung fallen (z.B. die deutschen).
Berechnet: Die Werte vor, zwischen und nach den echten Messwerten sind berechnet und ermöglichen eine flüssige Darstellung.
Messwerte: Nur echte Messwerte werden gezeigt, und es gibt keine berechneten. Fehlende Jahre habe ich mit dem Wert der letzten vorangegangenen Messung statisch ersetzt. Werte in den Jahren vor der ersten Messung ersetzte ich mit dem ersten Messwert. Eine Weiterführung in die Zukunft findet in dieser Darstellung nicht statt.
Gletscher erfüllen viele Funktionen auf der Erde. Sie stellen ein wichtiges Element im alpinen Ökosystem dar, von dem viele Pflanzen- und Tierarten direkt oder indirekt abhängen. Sie speichern Wasser und liefern es wieder aus, dienen so der Wasserversorgung vieler Regionen. Sie spiegeln das Sonnenlicht und kühlen so die Erdoberfläche. Außerdem tragen sie nicht unerheblich zur Schönheit der alpinen Landschaft bei. Es wäre bedauernswert, wenn der Klimawandel an Stelle der Eisriesen nur eine Mondlandschaft übrig lässt.
Stand 18. April 2023.
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Autor Wolf Hosbach.